Exit Music – Songs With Radio Heads :: Sampler & Compilations

Die Idee lag eigentlich nahe. Wenn man sich die Drumpatterns von Phil Selway genau anhört, wird man darin HipHop-und Jazzeinflüsse entdecken. Einige dem breiten Publikum größtenteils nicht geläufige Musiker haben das bemerkt, deshalb fiel es diesen wohl auch nicht schwer, sich zu den Songs von Radiohead ihre Gedanken zu machen und sie auf dieser Compilation zu veröffentlichen. Lediglich „No Surprises“ von Shawn Lee, der vor sechs Jahren mal ein Album auf dem Wall-Of-Sound-Unterlabel We Love You veröffentlicht hat, erinnert an die Struktur des Originals. DJ und Produzent Mark Ronson hat „Just“ mit etwas Rare-Groove-Appeal aufgepeppt. Sonst wird es gleichermaßen abenteuerlich und interessant. Matthew Herbert liefert wieder einmal den Beweis für seine eigenwillige Art des Musiklesens. „(Nice Dream)“ ist bei ihm eine gruselige Jazznummer mit Tango-Touch, die nach hinten immer dramatischer wird. Jazz ist ohnehin der vorherrschende Stil auf diesem Album. The Randy Watson Experience (?uestlove von The Roots und HipHop-Soul-Produzent James Poyser) haben sich eine spacige Future-Variante im Stil von King Britt überlegt. Was The Bad Plus mit „Karma Police“ angestellt haben, gleicht einer Enthauptung, – die Strukturen des Originals sind nahezu verschwunden. Auffällig ist noch, daß man sich bei der Auswahl des Materials fast ausschließlich auf Stücke von The Bends bis KID A konzentriert hat. Dabei gab es von Radiohead danach auch noch Hörenswertes. Ob man die britische Band wohl schon abgeschrieben hat? Das könnte nun wirklich verfrüht sein.

www.rapsterrrecords.com