The Wood Brothers – Ways Not To Lose :: All That Jazz

Bei so einem Vater verliert man nicht das Gefühl für die elementaren Dinge des Musizierens. Denn Bill Wood gehört zu den Urgesteinen der Folkszene in Massachusetts. Und so haben Chris und Oliver Wood sich nach Jahren der Wanderschaft in ganz unterschiedliche Richtungen jetzt zusammengetan, um kernig-erdig die Tradition des Blues und Folk hochleben zu lassen. Sänger Oliver konnte da stilistisch nahtlos an seine bisherige Solokarriere anknüpfen, die er besonders der von ihm mitgegründeten King Johnson Band zu verdanken hat. Bei Bassist Chris hingegen waren die musikalischen Vorzeichen in letzter Zeit nun wirklich ganz andere. Immerhin bildet er mit John Medeski und Billy Martin ein wild blubberndes Fusion-Jazztrio, das in den USA schon mal in ausverkauften Stadien auftritt. Umso erstaunlicher ist es, wie er für das von John Medeski produziert Debüt der Wood Brothers schnell wieder die Bodenhaftung bekommen hat. Für die zwölf Songs, die bis auf den Gospel-Hit „Angel Band“ allesamt Eigenkompositionen sind und die den formalen Schemata eines klassischen Traditionais immerhin so manches Schnippchen schlagen. Wenn Oliver die Gitarre schon mal wie Avantgarde-Kollege Marc Ribot knarzen läßt, während Chris einen Dschungel-Beat einzieht, der eindeutig Tom-Waits-Appeal hat. Was wohl kein Zufall ist, da mit Kenny Wollesen (dr) ein langjähriger Begleiter des Pop-Folk-Barden Waits mit im Studio war.

www.thewoodbrothers.com