Alice Cooper – Good To See You Again, Alice Cooper
Das müssen für hart kalkulierende Provokateure doch herrliche Zeiten gewesen sein, als man auf der Bühne mit einer Boa Constrictor, einer Guillotine und allerlei Schaufensterpuppen noch so richtig für Auf rühr sorgen konnte. Alice Cooper, Generalzynikus der frühen siebziger Jahre, begründete auf derlei Zutaten eine ganze Karriere. Was recht einfach funktionierte: Er mimte den wilden Mann, Lehrer und Eltern liefen Sturm, besorgte Stadträte verhängten Auftrittsverbote, die Presse schäumte – und das Teenie-Publikum liebte ihn umso inniger. GOOD TO SEE YOU again, ALICE COOPER, 1973 während der „Billion Dollar Babies‘-Tournee mitgeschnitten, läßt erahnen, was Halbwüchsige an Coopers Geisterbahn-Rock so faszinierte: die absolute Andersartigkeit. Immerhin waren die damals allgegenwärtigen Hippies mehrheitlich im Mainstream angekommen, und Glam war zwar ein Thema in England, doch für die Mehrheit der US-Jugend offenbar ein Buch mit sieben Siegeln. Zu artifiziell, zu androgyn, zu europäisch. Und in diese Ära stolpert nun Alice Cooper, donnert seinen schlichten und eingängigen Rock mit effektivem Powerplay auf und kultiviert dazu eine Aurades Bösen. Mit einer entscheidenden Einschränkung: Selbst der Dümmste konnte kapieren, daß Cooper nur so tul als ob. Rock-Variete, wenn man so will, ein Disneyland mit Horrorfilm-Ästethik. Unterhaltsam, aber nicht wirklich beunruhigend. Ganz im Stil der Zeit gehalten, kommt auch GOOD TO SEE YOU AGAIN. ALICE COOPER nicht ohne Spietfilmszenen aus. Der PLot: Ein Filmregisseur mit Nazi-Akzent und sein Gehilfe Baron Krelve wollen die“.Cooper Gang“ vernichten. Warum, ist jetzt mal egal. Also kein Plot. sondern eher ein Plöttchen. Und noch dazu albern inszeniert. Kann man abhaken.
www.alicecooper.com
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