Holly Golightly – Laugh It Up
„I don’t think I have a favourite“, sagt Holly Golightly. Und Holly Golightly ist ein smartes Mädchen, sie hat nicht ein Album zuviel aufgenommen, und sie nimmt so einige Alben auf, sie spielte und sang mit den White Stripes und den Greenhornes. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen ihren Favoriten gewidmet, die Songs ihrer Blues-, Soul und R’n’B-Helden fürs Indie-Publikum aufbereitet, neu abgewogen und mit den Kräutern der Saison tischfertig gemacht. Für ein Publikum, das sei ergänzt, von dessen Interesse sie damals noch nichts ahnte, Laugh It Up! war Golightlys zweites Soloalbum 1996, ein erster Schritt raus aus der All-Girt-Medway-Clique Thee Headcoatees, die sich um die Renovierung des 3-Akkord-Garagen-Rock verdient gemacht hatte. Holly besuchte andere Pop- und Rock-Schauplätze. Ein auf Coverversionen fokussiertes Album wie dieses (Roy Orbison, Lee Haztewood, Willie Dixon, Ike Turner) erregte vor zehn Jahren weniger Aufmerksamkeit als ein Sack Reis in China, aber heute steht Golightly wie die Göttin des Cool da, in den Songs beginnt sie sich um die eigenen Wurzeln zu wickeln, stilbewußt, wertkonservativ. Und selbst einem Oldie wie „It’s All Over Now“ gewinnt sie ein paar Lebensgeister ab. Das Schöne an Golightly ist. dafi man ihren Platten hinterherjagen kann, ohne je enttäuscht zu werden. Und im Sommer gibt’s schon wieder ein neues Album.
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