John Peel And Sheila – The Pig’s Big 78s: A Beginner’s Guide :: Sampler

Die Sache begann auf dem Dachstuhl der Mutter eines Freundes von John Peel. Die Leute wollten ihre Schellackplatten loswerden. So kam der weltbeste Radio-DJ und sanfte Pop-Enthusiast Peel eines Tages in den Besitz von vielen schnell drehenden Scheiben, für die man ein Abspielgerät mit 78 Umdrehungen benötigte. Und natürlich kamen die alten 78er auch schnell zum Einsatz im Radio, erstmals in Peels Jahrhundertshows zum Millennium, später regelmäßig eine pro Sendung, weil die Begeisterungsstürme in der Gemeinde hohe Ausschläge zeigten. Peel, der 2004 an einem Herzinfarkt verstarb, begann noch mit der Zusammenstellung dieser Lieder aus dem schwarzen Loch der Popmusik (als es diesen Begriff noch gar nicht gab), seine Frau Sheila hat die extrem kurzweilige 78er-Sause in Kooperation mit dem Münchener Trikont-Label vollendet. 25 Schellack-Favoriten aus dem Haushalt der Peels, die so neu und aufregend sind wie die größten Peel-Neuentdeckungen auf Radio One. Ausgewählt haben John und Sheila die 78er mit der Gewissenhaftigkeit von kurzfristig Verliebten: vielversprechende, lustige, unendlich blöde Titel, Songs, die sich um Fußball drehten oder zu Fußballiedern wurden, heimatliche Blasmusik aus Bradford, opernverdächtige Stimmen, ein Rockn’Roller und mittendrin Lightnin‘ Hopkins mit dem „Jail House Blues“. Kurz vor Sendebeginn pickten John und Sheila immer schnell einen Titel raus, Sheila kam dann die Aufgabe zu, das Stück anzusagen. „Hello I’m The Pig. And here are some of my big 78s.“ So geht’s los auf dieser Compilation. Die Nadel setzt unter Knistern auf. „D’Ye Ken John Peel“ heißt das Traditional aus dem 19. Jahrhundert. John Peel war ein berühmter Jägersmann aus Nordengland. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie hat mit dem Hölzchen und dem Stöckchen zu tun, die im Programm der Schallplattenindustrie nicht vorkommen. Der Planet Peel bewegt sich jetzt ein paar Umdrehungen schneller um das Zentrum der Popmusik.

www.trikont.de