Ray – Deep Blue Happy
Engländer neigen zur Übertreibung, aber das muß ihrer ! angeborenen Exzentrik geschuldet sein. Denn wenn sie sich stylen, dann aufwendig, teuer und vor allem auffällig. Beim Betrinken kennen sie ebensowenig Kompromisse wie bei Fußball-verbundenen Ausschreitungen. Und wenn eine englische Band traurigen Indierock spielt, dann aber so was von depri. In dieser Tradition steht auch die Londoner Band Ray, die auf ihrem Debüt DEEP BLUE HAPPY schön geschriebene Songs umfänglich arrangiert und gut spielt, ohne in musikalisches Kunsthandwerk abzugleiten. Man fühlt sich an Prefab Sprout und The House Of Love erinnert. All die Schwere des Erwachsenwerdens mit unglücklicher Liebe und ähnlichen Widrigkeiten wird hier spürbar, allerdings immer eine Portionen zu larmoyant. Seltsamerweise nervt das aber nicht, was allerdings von der Stimmung des Hörers abhängen wird. Diese könnte bei labilen Menschen ganz schnell kippen. Denn obacht: Hörst du Ray. schließe alle Waffen. Schlaftabletten und Stricke weg. In einer Depression oder einer sonstigen Delle des Lebens könnte dieses Quartett aus London zum Auslöser eines Suizids werden. Wenn einen die Schönheit von Rays Songs nicht in dieser Welt hält.
www.raytheband.com
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