Mudhoney, Under A Billion Suns
Rock: Comeback? Sie waren vor dir in Seattle, Kurt!
Schon nach den ersten drei. vier Takten von „Where Is The I Future“ ist eigentlich alles klar. Klar, was jetzt noch folgen wird. Und deutlich, was sich geändert hat. In tonnenschweren, herrlich nachlässig verarbeiteten Gitarrengerüsten nisteten sich niedliche Songs ein, über die hinweg Mark Arm mit luftschnappender Wut seine traurigen Geschichten in die Nacht bellt, als wär’s 1989 und der Titel der Platte HERE comes sickness. Das ist kein Punk, das ist kein Metal. Es ist der Sound einer Band, die sich im wesentlichen lokay. am Baß hat Matt Lukin für Guy Maddison Platz gernachtl treu geblieben ist. Mudhoney waren nie wirklich weg, Mudhoney waren Grunge, bevor es Grunge gab, sie waren Proto-Grunge, und bevor wir sie jetzt auch noch Post-Grunge nennen, bleiben wir Lieber bei: Mudhoney eben. Sogar zu ihrem Ur-Label „Sub Pop“ sind sie zurückgekehrt, zu schlau für gute Laune: „A Brief Celebration Of Indifference“ ist ein instrumentaler Punkrocker reinsten Wassers, „Blind Spot“ eine brodelnde Antiquität mit charmanten Texten: „You got such a lovely cancer, darling, eating right through your brain“. Was 2002 auf SINCE WE’VE BECOME TRANSLUCENT noch mit psychedelisch abgerundeten Ecken daherkam, bleibt hier lustvoll sperrig. Geblieben sind nur die heiseren Bläsersätze, die sich manchmal zu den fteischigen Punkriffs gesellen wie kokainabhängige Models zu abgerissenen Rockstars: „Looking nght atyou habe, but it don’l meon stiit“. Was neu ist? Mudhoney werden politisch, etwa mit Songs wie“Hard On For War“ [frei übersetzbar mit: „Ein Ständer für den Krieg“]. Es bleibt also alles weitgehend beim Alten. Und es war ja bekanntlich nicht alles schlechter, früher.
www.mudhoney.org
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