Lords Of The New Church – Live From London

Die Aufzeichnung aus dem Jahr 1984 zeigt es: 22 Jahre sind im Rock’n’Roll definitiv ein Zeitsprung. Angesichts lammfrommer Kapellen wie Coldptay und Franz Ferdinand erscheint eine Truppe wie Lords Of The New Church beinah schon gefährlich. Dabei präsentiert Frontmann Stiv Bators nur ein blaues Auge, wälzt sich auf der Bühne des legendären Marquee und klebt sein Kaugummi ans Mikro. Der frühere Dead Boy hatte sich 1981 mit Brian James vereint, dem Gitarristen der Damned.

Zusammen mit Dave Treguna (Sham 69) und Nick Turner Ißarracudasl hielten viele den Vierer für eine neue Supergruppe, die jedoch die hohen Erwartungen nie erfüllte. Musikalisch steuerten die routinierten Rocker einen Kurs zwischen Iggy Pop und New York Dolls, bei aller Lust an der Provokation achteten sie dabei stets auf eingängige Melodien. Dieser Mitschnitt für die TV-Serie LIVE FROM LONDON zeigt eine spielfreudige Band mit einem quirligen Frontmann zwischen blankem Narzißmus und purer Angriffslust. Bonusmaterial gibt es nicht, Fans müssen mit 15 Songs vorlieb nehmen, darunter natürlich Hits wie“.Holy War“ und“.Russian Roulette“. Der Trash-Punk der Lords Of The New Church mag seine Meriten haben, anno 2006 wirken Look und Gehabe der Band definitiv nostalgisch.

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