Miss Kittin – Live At Sonar

Klar legte Miss Kittin beim Sonar-Festival im vergangenen Jahr ein ordentliches, angenehm weiches, elektropoppiges vor technoides DJ-Set hin. Das kann man von ihrverlangen: Sie macht den Job ja schon lange genug. Und daß sie selbst live in bester Franzröschen-Manier über die eigenen Tracks [selbstredend in seltener gehörten Remixversionen] hinweg in grenzwertigen Tonlagen in die Echokammer säuselt und lakonisch bis an die Grenze der Selbstnarkose sprechsingt, ist auch fein, aber seit Erlend 0yes euphorischen Singsang-Einlagen in der Disco auch keine große Sache mehr. So bietet der Audio-Mitschnitt des umjubelten Auftritts Schallplattenunterhalter-Geschäft wie gewohnt. Das Geld hierfür mag man sich aber dann vielleicht doch sparen und Miss Kittin (oder Felix da Housecat oder The Hacker oder Aphex Twin oder Boom Bip oder The Orb, deren Musik Frau Caroline Herve alle aus ihrem Koffer zieht) einmal live bei der Arbeit begutachten. Freilich ist die SchadenFreude eine Todsünde der Neuzeit, aber: Man wünscht sich dann allerdings schon auch, daß bei Miss Kittin, wie hier bei Live At Sonar. vielleicht wieder ein bißchen die Turnlables streiken, so daß sie sich zu Ansagen von großem Charme und hemmungsloser Teilnahmslosigkeit gezwungen sieht: „I think we have a bad technical provlem here. This lady… she doesn’t want to play my records.“ Ja mei. 2,5

www.misskittin.com