Lyambiko – Love… And Then :: All That Jazz

Ihre Stimme ist samtweich und kraftvoll zugleich. Mit ihr kann Lyambiko in die tiefsten Balladen-Welten vordringen, kann sie scatten wie weiland Ella Fitzgerald und sich extrem cool geben. Die gebürtige Thüringerin ist eine Jazz-Sängerin für alle sinnliche Tonarten. Seit sie 2001 zum ersten Mal in Berlin von sich Hören machte, ist es mit ihr rasant aufwärtsgegangen. Mit ihren bisherigen drei Alben erzielte sie Rekordeinschläge in den nationalen Jazz-Charts und sorgte zeitgleich im Mutterland des Jazz für gehörigen Trubel. Und wenn schon ein Vergleich her soll, um Lyambikos Champions-League-Klasse zu verdeutlichen, dann kommt sie mit ihrem eigentlich unspektakulären, weil von innen herauskommenden Sophisticated-Sound vielleicht Dee Dee Bridgewater oder Dianne Reeves am nächsten. Daß Lyambiko die gute alte Jazzstandard-Literaturvon „April in Paris“ bis „My Funny Valentine“ auf ihre ganz eigene Art zu veredeln weiß, hat sie auf dem letzten Album bewiesen. Auf Love… And Then gibt es mit „Somewhere Over The Rainbow immerhin auch noch so eine Vokal-Perle aus vergangenen Zeiten. Und die geht Lyambiko kultiviert relaxt und bei aller Stimmgewalt zärtlich so an. als ob der Song für sie komponiert worden wäre. Zumal sie von Marque Lowenthal am E-Piano wie auf Wolken getragen wird. Mit ihrem vertrauten Trio um Schlagzeuger Torsten Zwingenberger pflegt und umgarnt sie aber vorrangig neue Kompositionen, reicht der Bogen vom intimgroovenden Fusion-Song „Give It Up“ über „I’d Rather Stay In Bed“ mit seinem brasilianischen Flair bis zu feinstem, entspannten Bar-Jazz. So müssen sich Vokal-Ikonen anhören.

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