Katharina Franck – First Take Second Skin
Im Grunde genommen ist die Sache seit 19 Jahren erledigt. Der Tischumschlagskalender zeigte das Jahr 1987, Katharina Franck war Sängerin der Rainbirds und erlebte die jedem zustehenden 15 Minuten Ruhm. Heute läuft der flotte Popsong „Blueprint“ noch hin und wieder als trennende Geräuschtapete während Sportübertragungen auf WDR 2 und seit der erfolgreichsten Single ihrer Karriere hat Frau Franck mal die Rainbirds reanimiert, war in Sachen Jazz- und Jazzartigem unterwegs, nahm hin und wieder Hörspiele auf – und machte ebenso ambitionierte wie anstrengende Musik, die nicht für zehn Pfennig – heute: 5.128205 Cent – interessant war. Insofern ist ihr neues Album first take second skin eine stimmige Angelegenheit. Natürlich kann Franck singen, ihre Stimme glockenklingelt vor sich hin wie einst im Mai. nur: einen gescheiten Song zu schreiben, das will ihr einfach nicht mehr gelingen. Spätestens bei Lied drei – „Sort Of“ – geht einem das frohlockende Tremolo tüchtig auf den Wecker; man denkt an Sakro-Pop, googelt aus Notwehr, daß der nächste Evangelische Kirchentag im Juni 2007 in Köln stattfindet, der Soundtrack dazu aber jetzt schon fertig ist. Die Ohren mit warmen Wasser auswaschen und dann AC/DC anhören: DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP. Der Schmerz ist gelindert, die Heilung nicht mehr aufzuhalten.
www.katharinafranck.de
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