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„Punk, New Wave, Hiphop! und Independents“ gab es auch „drüben “ und wie!

Ein totalitärer Staat, so stellt man I sich das vor, kontrolliert, prägt und reguliert das Leben und den Alltag seiner Insassen bis ins kleinste Detail. Da mag es die eine oder andere Nische [Westfernsehen!! geben, da mag auch mal jemand im heimlichen Wohnzimmer munkeln und grummeln, aber einen“.Underground“, eine“.alternative Szene“, gar weitverzweigte Wurzelstrünke von „dekadenten“, staatsfeindlichen, individualistischen Subkulturen – solcherlei ist (oder warl doch schwer denkbar in der DDR, die doch ein totalitärer Staat war. oder? Ganz entschieden: oder! Wer auch nur kursiv hmdurchblättert durch diese fast 800, ebenso reich wie trefflich bebilderten Seiten, der kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus: Das müssen die bornierten Erichs doch gewußt haben! Und wenn sie das gewußt haben, dann müßten sie das doch verhindert haben! Haben sie nicht, konnten sie nicht. Statt dessen haben sie und ihresgleichen mit ihrer öffentlich zur Schau getragenen Borniertheit (und mangels Totalitarität] wahrscheinlich mindestens dazu beigetragen, daß der schon in den frühen Jahren ihrer Republik blühende „Sumpf“ nach dem Punk-Urknall und bis zum Anschluß an die BRD immer tiefer wurde. Für Nicht-Zeitzeugen ist der Detailreichtum, den die diversen Autoren (darunter nicht wenige Beteiligte) ausbreiten, kaum zu bewältigen, die Hermetik des Erlebt-Erzählten schwer zu durchdringen, zumal wenn man namentlich höchstens einen Bruchteil all der Schleim-Keim. Wutanfall. Paranoia. Namenlos, Rosa Extra, Ornament & Verbrechen, Feeling B. Die Anderen, Herbst in Peking, AG Geige kennt. Portionsweise genossen bietet das Buch jedoch viele spannende, wichtige, überraschende, haarsträubende Beiträge zum Verständnis nicht nur der Soziologie von Subkulturen und der neueren deutschen Geschichte (und möglicher- wie paradoxerweise ihrervorläufig letzten Phase, in der selbstbestimmtes „Kultur-Erleben“ möglich war), sondern auch der Gegenwart. Wünschenswert wäre eine fundierte Analyse der erst nach dem Anschluß so richtig zutage getretenen rechtsradikalen Tendenzen gewesen, aber vielleicht bietet das Buch diesbezüglich tätigen Autoren ja zumindest mal Grundlage und Anregung.

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