Veal – The Embattled Hearts

Die Surfgitarre hatte in Folge ihrer Wiedererweckung durch den „Pulp Fiction“-Soundtrack (1994) zum Glück nicht genug Aufmerksamkeit erheischen können, um einem bis auf den Nerv zu gehen. Und so läßt es sich in „Defiler“, das Intro des vorliegenden Albums, feucht hineinfreuen. Da rasselt und lodert ein Feuerstuhl gewordener Sechsaiterwie dervon Dick Dale, und es rumpeln die Toms, als würden da nicht nur drei Burschen aus Vancouver hinaus ins Weite ziehen, um R’n’R-Abenteuer zu erleben – sondern ein ganzer Stamm, The Embattled Hearts. das dritte Album von Veat. hat das Zeug dazu, ein intimes Revival der mehr oder weniger breitbeinig gespielten Traditionsgitarrenmusik einzuläuten. Veal zupfen den alten Pumpebaß, und sie stellen Gitarrenakkorde wie zünftige Hochsommer-Gewitter ihre Cumulonimbus capillatus ans Firmament. Bauschwerk, ja, aber mit der Lust zum Entladen, Zünden, Töten sogar, aber nur sehr selten. Wer solchen „It’s only Rock’n’RoU“-Rock’n’Roll mag, und wer es auch mag, wenn nicht um die rockenden Schnösel selbst das größere Gedöns gemacht wird (siehe: Jet, Datsuns, The Vines usw.), sondern um den bis zum lustvoll aufgeführten Klischee traditionsbewußten Lärm, den sie verursachen, der findet mit The Embattled Hearts ein Album voll der konzentrierten Stärken. So könnten die Rückschlüsse klingen, die Black Rebel Motorcycle Club aus ihren letzten beiden Werken ziehen könnten. Wenn es denn die richtigen sein sollen.

www.vealmusic.com