Uské Orchestra – Niko Et La Berlue
An welches Kinderprogramm erinnert mich das nochmal? Es bimmelt und klopft, es schnattert und schnarrt, Tröten und Triangeln rangeln um unsere Aufmerksamkeit. Oder hat da jemand ein Stück Dixieland durch den Fleischwolf gedreht und nachher mit balkanischen Blasmusikresten verschraubt? Möglich ist vieles, wahrscheinlich aber würde Niko Uske, Orchesterchef aus Belgien, mit solchen Beschreibungen wenig anfangen könnten, weil seine Musik sich vor allen Referenz- und Bezugssystemen aus dem Staub zu machen gedenkt. Warum muß ein Track ein Motiv haben, eine Idee, einen Sound – viel unterhaltsamer sind 1000 Ideen und zehn Sounds auf engstem Raum, und alles schwirrt so durch den Raum. Freier als Free Jazz. Radikal, aber auch radikal niedlich, obgleich Kinder einen solchen Gemüsesoundgarten nicht mit Gummistiefeln betreten würden. Ein Stück heißt „Sourire de rhubarbe“, man kann dabei den Rhabarber beinahe lächeln hören. Eine kleine Auswahl an Dingen, die dieses Orchester sein könnte, wenn man mal nicht päpstlicher als der Papst ist: Gamelan-Orchester auf Dope. Nasenzieher-Musik. Klimpernde Wimmelbilder. Cut-up-Künstchen. Ameisenstaaten in Pop. Niko Uske ist ein Schlumpf.
www.uskeorchestra.de
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