Spyritual – Wall Of Soul

Sollte jemand vom zweiten Album von Röyksopp ein wenig enttäuscht gewesen sein, darf er es ruhig einmal mit dem Debüt des Dame/Mann-Duos Spyntual aus Helsinki versuchen. Auf diesem 14-Tracker gibt es zwar einige künstlich aromatisierte Lounge-Momente, in denen mit jedem buttrigen E-Piano-Soundpattern ein klein wenig Angelutschter-Pappbecherrand-Aroma einhergeht, in denen es die Musik einzig wohl zu meinen scheint mit einem. Aber halt auch mit sich selbst. Deshalb genügt es vollkommen, Wall Of Soul dort nahezu kommen, wo der Jazz nicht nur als Besenschlagzeug Referenz-Schmirgelstreifen zieht, sondern auf Becken und Snaredrum herzhaft Synkopen streut. Wo Bläser gegen den Uhrzeigersinn mitkreisen, das Piano nicht nur Rüssel an Schwanz Akkorde setzt und Terhi Koivisto sich so einzig schön und seenfrisch in die Reihe der fennoskandinavischen Damen singt, die immer wieder Jazz und Pop und Schlager mit ihren Stimmen verwöhnten, ohne nur einen Bruch zu ahnen.

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