Carpark North – All Things To All People

Mit ihrem Debüt transparent and glasslike sorgte das Trio aus Dänemark 2003 zumindest in seinem Heimatland für Aufsehen. Der Longplayer schaffte den Sprung auf Platz 1 der dänischen Charts und machte Carpark North damit zu einem vielversprechenen musikalischen Exportartikel. Auf ihrem zweiten Album liefert die Band nun ein paar hymnische, dezent mit Elektroniksounds gewürzte Rocksongs wie „Human“ und „Song About Us“ ab, die durchaus das Zeug dazu haben, auch in anderen Regionen die Nachfrage nach dem Trio sprunghaft anwachsen zu lassen. Auch wenn man ihnen mit der Kategorisierung vielleicht ein wenig Unrecht tut, aber Carpark North klingen in Stücken wie dem Opener „Berlin wie eine Mischung aus A-ha und U2, gewürzt mit einer winzigen Prise Daft Punk (kein Witz!). Ihr Hang zum zügellosen Pathos ist nicht immer von Vorteil, auch wenn es der Band immer wieder rechtzeitig gelingt, die Kurve zu kriegen, bevor es peinlich wird oder sie ganz in den Mainstreamsumpf abtauchen. Insgesamt hat es aber den Anschein, daß sich Carpark North nicht so recht entscheiden können, ob sie jetzt lieber im Fahrwasser von A-ha den Erfolg suchen sollen oder doch lieber mit wuchtigen Rocksongs. Entsprechend zerfahren wirkt das Album über weite Strecken, auch wenn mit Michael Patterson (Beck, Black Rebel Motorcycle Club, P. Diddy) ein Meister des Mischpults für den Gesamtklang verantwortlich zeichnet. Was Carpark North allerdings noch fehlt, ist eindeutig eine eigene, nachvollziehbare musikalische Linie. Trotz dieses allgegenwärtigen Mankos überrascht das Trio mit ein paar Songs, die zeigen, über welches Potenzial es wirklich verfügt, unter anderem mit dem in ungewohnten Downbeat-Regionen angesiedelten „Rest“.

www.carparknorth.com