Mary J. Blige – The Breakthrough

Die Königin hat ihren Konig gefunden. Sie feiert das mit der gewohnten Mischung aus HipHop und Soul Die Königin des HipHop-Soul macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Jedem, der es wissen will, erzählt sie von ihrem persönlichen Eheglück. Das geht im ersten Song los, wo es heißt: „Seen many men in my time but none of them compares to mine.“ Natürlich gönnt man ihr das Glück, schließlich hatte Mary in der Vergangenheit genug mit Drogen, Alkohol und falschen Beziehungen zu kämpfen. Als neutraler Musikhörer ist man aber zunächst skeptisch. Freudige Erlebnisse bieten nun einmal nicht den besten Nährboden, auf dem große Kunst gedeiht. Tatsächlich vermißt man hier die Straßengörenmentalität, mit der die Lady früher zum Vortrag anzusetzen pflegte. Wenn sie für „Gonna Breakthrough“ Beats aus der Gründerzeit des HipHop einspielen läßt, spürt man etwas vom rauen Geist, mit dem diese Frau einst angetreten war. Mit „MJB Da MVP“, auf Basis von 50 Cents „Hate It Or Love It“, gelingt das nicht so gut. Darüber hinaus preist Büge den Herrn im Himmel wie auch den Herrn in ihrem Bett mit soliden Balladen und Midtempo-Tracks. Bei anderen Sängerinnen würde Freude über gelungene Balz gewiß zu Schmalz führen. Nicht so bei Blige. Sie hat Soul und schafft es, jeden Inhalt mit Leben zu erfüllen. Was fehlt, sind Ausbrüche aus der Routine. Eine Ausnahme ist ausgerechnet die Zusammenarbeit mit U2 in „One“. Den Hit der Iren singt Mary fast so in Grund und Boden wie einst Otis Redding „(I Can’t Get No) Satisfaction“ von den Rolling Stones.

www.mjblige.com