Oliver Twist

Polanski geht dahin, wo schon die Muppets waren: Er verfilmt Charles Dickens.

Wie alles ist erleuchtet ist auch Roman Polanskis erste Regiearbeit nach DER Pianist auf gewisse Weise ein Film über den Holocaust: Schwer, nicht die Parallelen zwischen dem Waisen Oliver in der Halbwelt Londons mit der Kindheit Polanskis im Warschauer Ghetto zu sehen. Jedenfalls haben die Szenen eine unmittelbare Intensität, etwas offenkundig Gefühltes und Erlebtes, was einerseits gar nicht zu der etwas wohlfeilen Konventionalität der Erzählung paßt, andererseits Polanskis Oliver Twist von den bisherigen Verfilmungen des ersten Romans von Charles Dickens abhebt. Gewiß: Mit David Leans Meisterwerk von 1948 kann sich auch der polnische Meister nicht messen. Gleichwohl: Daß sein Twist am Ende dem bösen Fagin verzeiht, hat eine symbolische Strahlkaft, die man nicht unterschätzen darf.

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Mit Barney Clark, B. Kingsley, J. Foreman u.a.