Beatsteaks :: B-Seite: Ick wünsch‘ mir Shakira!
Warner Made in Berlin: Die fünf Beachbuletten versüßen die Wartezeit aufs neue Album mit einer opulenten Werkschau.
Anfang Januar ist es soweit: Arnim Teutoburg-Weiß und seine Beatsteaks begeben sich ins Studio, um den Nachfolger von smack smash einzuspielen. Das Album, mit dem sie 2003 im großen Stil abräumten und den bisherigen Höhepunkt ihrer zehnjährigen Bandgeschichte erlebten. Und weil das zehn sehr bewegte Jahre waren und bis zum Erscheinen des nächsten Epos noch einige Zeit vergehen dürfte, haben sie sich für einen ersten Blick zurück entschieden: Mit einer DVD, die all das zusammenfaßt, was diese Band ausmacht. Eben ihre witzigen Videos („Hand In Hand“, „I Don’t Care As Long As You Sing“, „Hello Joe“), wobei auch die jüngste Kollaboration mit Turbostart („Frieda und die Bomben“) nicht fehlen darf, oder ihre genialen Live-Shows. B-SEITE enthält 18 Tracks, die in der Berliner Deutschlandhalle, im Capitol (Hannover) und beim Taubertal-Festival mitgeschnitten wurden. Und egal, wie groß das Publikum ist – die Beatsteaks sind grandiose Performer, die immer alles geben und für eine schwitzende, glückliche Masse sorgen.
Wobei sie außergewöhnliche Fans haben. Etwa Johannes, der kurzerhand für DrummerThomas einspringt und ein fehlerfreies „King Of Metal“ hinlegt. Als Belohnung darf er mit dem Surfbrett Richtung Mischpult gleiten. Eine nette Geste. Und auch davon wimmelt es auf dieser DVD. Insbesondere im6^minütigen Herzstück, einer Dokumentation der Bandgeschichte, die von den frühen Anfängen in Ost-Berlin über die bisherigen vierStudio-Alben bis in die Gegenwart reicht. Mit zahlreichen Interviews, in denen die fünf sehr sympathisch und sehr berlinerisch rüberkommen, noch mehr denkwürdigen Live-Bildern wie aus dem SO 36 und – die absolute Krönung – witzigen Trickfilmsequenzen, die das Ganze zusammenhalten. Natürlich in bester Monty-Python-Manier und mit Erzähler Thomas Danneberg, der deutschen Synchronstimme von John Cleese, der die „Schnitzeljagd zum Durchbruch“ (Beatsteaks über Beatsteaks) mit viel trockenem Humor kommentiert. Insbesondere was die diversen Besetzungswechsel und die Produzenten betrifft. Ein echter Schenkelklopfer. Und wer dann noch nicht zum begeisterten Fan konvertiert ist, dem bleibt das Bonus-Material. Etwa der LKW-Gig mit Farin Urlaub oder die verpatzten MTV-Moderationen von Torsten und Arnim.
Kostprobe: „Ick wünsch mir Shakira – geiler Arsch.“ Ein Werk, das Appetit auf mehr macht.
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