Diverse – Atömström Part Two :: Sampler & Compilations

Auch diversen Ausgaben des vorliegenden Druckerzeugnisses war schon zu entnehmen, daß der Münchner DJ und Journalist Henning Furbach eine Koryphäe ist auf dem Gebiet der skandinavischen Popmusik. Sein Herz gehört insbesondere den Schweden, deshalb entwickelte er letztes Jahr aus seinen „Atömström‘-Clubabenden im Atomic Cafe einen gleichnamigen Sampler, der das Beste mit dem Unbekanntesten der schwedischen Alternative-Szene zusammenbrachte. Und weil in diesem Land gar so viel passiert, folgt nun schon Teil 2 der Compilation, mit 23 mehr oder weniger neuen Entdeckungen, immerhin 13 davon bislang in Deutschland unveröffentlicht. Da haben wir den populistischen Glamrock von The Ark, in dieser Dosierung ausnahmsweise auch trocken genießbar, schönen Soulpop von The Lost Patrol und das tolle „Sail Beyond Doubt“ der bislang leider ausschließlich unter- oder überschätzten Sugarplurn Fairy. Zu entdecken gibt es Timo Räisänens unwahrscheinlich charmante Folkvariante von Britpop und den Ein-Zimmer-Apartment-Sixties-Pop von Alf. Zu beklagen gilt es die Billig-Cardigans The Sounds, das Radiohead-Rip-Off von Eskju Divine und das „Midnight Prayer“ des Bad Cash Quartet, das bei aller Liebe doch arg nach CVJM-Gruppenfreizeit klingt. Und daß ausgerechnet Hakan Hellström in Schweden ein Megastar und sein „Kom Igen Lena!“ ein Nummer-1-Hit ist, nimmt ein wenig von der Illusion des skandinavischen Pop-Paradieses. Daß ATÖMSTRÖM PART TWO dennoch nicht nur eine Fundgrube der guten und schlechten Seiten des Knäckepop darstellt, sondern auch eine durchgängig hörbare Platte von hohem Genußwert geworden ist, liegt an den Trümpfen, die am Ende ausgespielt werden: Moneybrother. der Hausheilige des Atomic Cafe, die unfehlbaren Soundtrack Of Our Lives und Mando Diao mit dem bislang auf B-Seiten versteckten unglaublichen „ChiGa“.

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