Thrice – Vheissu

Mit „Stare At The Sun“ gelang den Kaliforniern ein Szene-Hit aus Trotz, Verzweifelung und einem unwiderstehlichen Refrain, der den Fans aus tiefster Seele sprach. Der zugehörige Longplayer the artist in the ambulance wurde zu einem der wichtigsten Emocore-Alben van 2003. Seit ein paar Jahren nutzen immer mehr harte Bands den Gegensatz aus melodiösen und robusten Parts, die Klaviatur dieses Kontrasts beherrschen Thrice wirklich meisterhaft. Mit mysteriösen Elektroklängen fügen sie dem Ganzen noch eine weitere Dimension hinzu. Und das Einfühlungsvermögen von Sänger Dustin Kensrue. der in sämtlichen Stimmungen überzeugt, ist schlicht und einfach famos. Die Morsezeichen am Anfang stehen dafür, daß Thrice eine Botschaft haben, sie herauszuarbeiten, ist eine echte Aufgabe für die Anhänger. So schreibt die Band im Info, allein der Titel „Vheissu“ habe zahllose Bedeutungen, eine ist in Thomas Pynchons Buch „V“ zu finden, eine andere beim griechischen Dichter Virgil, der die Frage aufwirft, ob der Vesuv (man beachte die Ähnlichkeit zu Vheissu) der Eingang zur Unterwelt sei. Auch ohne intellektuelle Spielchen kann man sich von den wechselnden Schattierungen dieses Musik-Dramas faszinieren lassen, das zum Ende des Albums immer stärkerwird. Selten wurde Hardcore mit so viel Hirn und Hingabe intoniert.

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