Constantines – Tournament Of Hearts
Eines vorweg: Alle in Kummerfalten gelegten Emogesichter können gleich woanders weiterlesen. Das hier ist nichts für Heulsusen. Diese fünf Herren aus Toronto sind zwar optisch weil von Stiernacken und Rockerpose entfernt, aber sie wissen sehr genau. worauf es ankommt: Man kann sich beschweren und sauer sein, manchmal kann man sogar Dinge bedauern, aber Jammern hilft niemandem weiter. Und wenn man das erst einmal begriffen und sich bereitwillig an die erstaunlicherweise recht schmale Schulter hinter dieser entschlossen-heiseren Stimme angelehnt hat, während sich um einen herum diese klassischen Gitarrenriffs zu großen Mauern auftürmen, kann man beruhigt Luft holen und einem ruhigeren Stück zuhören. Doch bevor man auf dumme Gedanken kommen und ein Tränchen verdrücken könnte, ziehen die Constantines das Tempo erneut an – und das ist der Moment, in dem früher alle Unordnung mit einem großen Schwung unters Bett oder in eine geräumige Schublade gepfeffert wurde, während man schon überlegte, wie man sich wohl später am besten mit der total zerfetzten Lieblingshose an den Eltern vorbeischleichen sollte, um beim Dosenbier-Gelage auch eine gute Figur zu machen. Dieses Album sollte man sich unbedingt in dervorgegebenen Reihenfolge und am Stück anhören. So gut und wild und jung schmeckt Nostalgie nur selten.
www.constantines.ca
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