George Harnson & Friends – The Concert For Bangladesh

Als Harrison und sein indischer Mentor Ravi Shankar im August 1971 prominente Freunde von Eric Clapton über Ringo Starr bis Bob Dylan in den New Yorker Madison Square Garden baten, um gemeinsam auf die Hungerkatastrophe in Bangladesh aufmerksam zu machen, barg das eine Reihe von Risiken. Noch nie zuvor hatte es ein solches Benefiz-Großevent mit den Topstars des Rock gegeben, altes hatte in Windeseile organisiert werden müssen, vor allem aber-drei der wichtigsten Protagonisten waren der großen Bühnen weitgehend entwöhnt: Harrison war eine der treibenden Kräfte hinter dem Bühnenabschied der Beatles gewesen, Clapton hatte nach eigenem Bekunden die vorangegangenen anderthalb Jahre“.in einer rosa Wolke aus Heroin dahingedämmert, und Dylan sich nach einem Motorradunfall jahrelang zurückgezogen. Musikalisch aber ging alles gut: das Rockpublikum lauschte dem ambitionierten Auftakt mit einem gut 20-minütigen Raga von Ravi Shakar konzentriert; das von Phil Spector zusammengestellte Allstar Orchester um Harrison versank trotz sieben Gitarristen, neun Sängern. Bläsersatz etc. nicht im Chaos; Billy Preston entfachte glühende Gospelekstase mit „That’s The Way God Planned It“, Leon Russell rockte mit „Jumping Jack Flash“ das Haus – und der zuvor nicht angekündigte Dylan lieferte pünktlich einen längst zur Legende gewordenen Überraschungsauftritt. Abseits der Musik aber gab es Ärger: ein Streit zwischen Harrisons und Dylans Plattenfirmen verzögerte das Erscheinen des Livemitschnitts um fast ein Jahr – und damit das Fließen dringend benötigter Hilfsgelder für die Hungernden in Bangladesh. Dieses häßliche Faktum hat die Erinnerung an die Show lange überschattet – schön, daß jetzt die DVD-Fassung die musikalische Klasse und besondere Atmosphäre des Events in den Vordergrund rückt. Eine 45-minütige Doku, großartige Outtakes und weitere Extras runden die sehenswerte Edition ab.

www.theconcertforbangladesh.com