Diverse – Later….Cool Britannia 2 :: Cooles von der Insel, Vol. 2

Schon seit 1992 weiß der musikaffine Brite, daß er sich am Freitagabend im Programm der BBC auf allerbeste TV-Musikunterhaltung freuen darf: „Later with Jools Holland“ heißt die Show, und es ist fast egal, welche Band der musikaffine Brite denn nun besonders mag – Jools Holland hatte Sie fast alle schon. Aber der Reihe nach: Bereits der erste Teil der DVD-Compilation Cool Britannia 1 brachte im vergangenen Jahr von The Charlatans über Oasis und Suede bis hin zu Franz Ferdinand alles auf einen Nenner – und das immer live, ohne Netz und doppelten Boden, denn fade Konservennahrung kommt bei Herrn Holland prinzipiell nicht auf den Tisch. Eine weitere Voraussetzung für das gute Gelingen der Live-Show: Die Musiker respektieren ihren Gastgeber Jools Holland, denn der weiß schließlich ganz genau, wovon er redet; war er doch in den späten siebziger Jahren Mitglied der erfolgreichen Gruppe Squeeze und beweist er doch heute einen ausgeprägten Instinkt bei der Auswahl von sowohl neuen als auch bereits etablierten Acts. Anders gesagt: Bands treten gerne bei Jools Holland auf. Beispielsweise The Verve, die einen Auftritt bei der tendenziell käsigen aber um so massenwirksameren Hitparadenshow „Top Of The Pops“ einst dankend ablehnten und statt dessen lieber bei „Later with Jools Holland“ auftauchten. Aber zurück zur aktuellen DVD: Im Fall vonCool Britannia häk die Fortsetzung zur Abwechslung mal, was der Vorgänger versprochen hat. Zwar hat der Soundtechniker bei der Live-Abmischung offenbar manchmal ein wenig geschlafen, doch das sei ihm verziehen. Denn das Line Up mit Bands wie The Stone Roses, Oasis, Pulp, Blur bis zu den Libertines oder Bloc Party besteht so ziemlich aus dem Besten, was von gestern bis heute auf der Insel passiert ist. Endlich wird alles mal so heiß gegessen, wie es zwischen 1996 und 200s gekocht wurde – da wird einem bewußt, welche Wohltat es ist, statt glattgebügelter Playback-Ware wunderbar rauhe und lebendige Live-Performances vorgesetzt zu bekommen. Die 37 Bands, vornehmlich Erstligisten, geben sich jedenfalls keine Blöße, und weil irgendwelche Bonus-Features heutzutage offenbar sein müssen, gibt es als Zugabe auch noch ein paar mehr oder minder aufschlußreiche Interviews mit Menschen wie Jarvis Cocker und den Kaiser Chiefs.

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