Texas – Red Book

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es der Band um Sängerin Sharleen Spiteri gelingt, sich mit jedem Album wieder ein Stück weit neu zu erfinden, ohne dabei aber die Eckpfeiler ihres Bandsounds entscheidend zu verändern. Texas waren noch nie besonders große Innovatoren, die nach neuen Wegen Ausschau gehalten haben. Und trotzdem gelingt es der Band mit jedem neuen Album wieder, daß sich nicht ein Gefühl der Übersättigung einstellt. Der oft zuckersüße Popsirup, mit dem uns Texas in Stücken wie „What About Us“ und „Get Down Tonight“ konfrontieren, wird erst durch die Stimme von Sharleen Spiteri erträglich. Auch diesmal war wieder eine ganze Armada von Songwritern und Produzenten, namentlich Spike Stent, Ash Howes, Dallas Austin, Mike Hedges sowie Brian Higgins und Miranda, an den Aufnahmen beteiligt. Das Ergebnis ist ein weitgehend keimfreier Sound, der mit so viel Weichspüler bearbeitet wurde, daß man ihn ihm versinkt wie in einem viel zu weichen Kissen. Aber gerade diese unglaubliche Oberflächlichkeit verleiht Texas eine entwaffnende Glaubwürdigkeit, die anderen Pop-Bands ihres Kalibers schon lange abhanden gekommen ist. Songs wie „Get away“ und das zusammen mit Paul Buchanan, dem Sänger von The Blue Nile, eingespielte „Sleep“ glänzen mit Melodien, die einen auf die eine oder andere Art noch im Schlaf verfolgen. Texas, zu deren aktueller Besetzung außer Sharleen Spiteri noch Johnny McElhone. Gitarrist Ally McErlaine und als letzter Neuzugang der 25-jährige Keyboarder Michael Bannisterzählen, müssen nur aufpassen, daß sie auf Dauer nicht zu viel Schönklang produzieren. Wie man weiß, ist eine hohe Dosis an Zucker für die Gesundheit nicht unbedingt zuträglich. VÖ: 28.10.

www.texas.uk.com