Paula – Ruhig Blut
Schau Elke Brauweiler nur einmal live über den Mikroständer hinweg in ihre dunklen, wilden Augen, und dann wirst du dir dieses Klischee abschminken gehen müssen: Paula sind nicht so niedlich. Sie sind nicht so süß. Gut, ihre Melodien, die sind so, und die Arrangements, auch wenn Ruhig Blut hier und da dank richtiger Band im Rücken sogar Power hat, und Gitarren, die schrammein, als wäre da jemandem ein altes VU-Vinyl in die Pet-Shop-Boys-Regalreihe gerutscht. Ruhig Blut ist schön Frischblut und lebendig, und Elke und Berend Intelmann und Jovanka Wilsdorf (Quarks) und „Der dünne Mann“ gehören auf jeden Fall zu den viel besseren Autoren von Liebesliedern, Liebes-Mißverständnis-Liedern, Liebesendeliedern und Stücken über die Suche nach Platz, Wärme, Ruhe – ja. oder auch: „Veränderung“. Paula musizieren schließlich in relativer Nähe zu 2raumwohnung, Toni Kater. Klee – da weiß man doch gleich, was man an Ruhig Blut hat: Pop nicht nur, weil das am wenigsten weh tut. Worte, im heimeligen Kämmerlein geschnitzt aus wahrhaftiger Grübe- und echter Liebelei. Klischees: ja, zuweilen. Aber nur, weil ihre absichtliche Vermeidung auch nur Krampf brächte. (P.S.: Hier wird übrigens auch noch Hallelujah Ding Dong Happy gecovert – doofer Name, gute Band, damals. Anfang der 90er, mit Berend Intelmann am Schlagzeug.) VÖ: 28.10.
www.paula-musik.de
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