Rogue Wave – Descended Like Vultures

Während im Jahr 2003 das Debüt Out Of The Shadow gegenläufig zum Titel ungerechterweise im Halbschatten verborgen blieb, legt das Folgewerk nun etwas forsch noch eine Schippe drauf. Wer hier noch weghört, muß entweder taub oder verblendeter Fan des besoffenen Kotzfrosches sein. Schon der Opener „Bird On A Wire“ kommt mit dieser lasziven Lässigkeit daher, der sich kein Mensch entziehen kann, der für sich selbst zu Hause die Shins gern nach Folk Implosion und vor Modest Mouse auflegt. Zach Rogue spielt versiert mit allerlei Tempi und Stilen, schmeißt nach einem nachdenklich-akustischen Stück in bester Singer/Songwriter-Manier ohne mit der Wimper zu zucken Stimm- und Gitarrenverzerrer an, wird zwischendurch für einen kleinen Moment psychedelisch, nur um später unschuldig die perfekte Pop-Melodie zu kredenzen, die Simon & Garfunkel stolz machen würde – bis alles wieder auf seltsam geordnete Art aus dem Ruder läuft und Gitarrenwände auf Glocken auf Ba-da-das prallen. Am erstaunlichsten ist die Tatsache, daß Descended Like Vultures in seiner unglaublichen Vielfalt jederzeit homogen und niemals störend oder zerrissen ist. Ein kleines Meisterwerk.

www.roguewavemusic.com