Guido Mobius – Dishoek

Ich gehöre zu den Leuten, die bei diesem Titel sofort „Diskothek „denken. Schwer zu sagen, ob das beabsichtigt ist oder zu dem Spielraum gehört, den Guido Möbius, Verleger, Promoter, Minilabel-Betreiber und Musiker sich und seinen Platten gönnt. Es fällt leicht zu sagen, wovon diese Platte sich abhebt (und Möbius, der Promoter hat das natürlich in seinen Waschzettel geschrieben), von Krautrock, weil der Rock fehlt, von Folktronics, weil man die Tronics suchen muß, aber es fehlt hier auch jede Selbstzufriedenheit und Genügsamkeit, die sich in zahlreichen aktuellen Electro-Produktionen ausbreitet und Platten so anstrengend wie ambient macht. dishoek poltert mit den Mitteln eines Erstklässers, Dishoek verzerrt, schrabbelt und gewinnt Herzen im Krickelkrackel-Takt, mit Geige, Klarinette und der Idee, daß Musik im Moment der Lösung von Strukturen so viel Spaß machen kann. Wer Möbius von der Compilation Childish Music kennt, wird „Sweet Raphael“ hier wiederentdecken. Kindermusik für Kinder war das noch nie, weil Kinder sich im Zweifel für klare Strukturen entscheiden. Ich kann jetzt schon mehr als „Diskothek“ denken, ich kann Dishoek tanzen. VÖ: 17.10.

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