Foetus – Love

Irgendwann muß Jim Thirlwell sich gefragt haben, ob alles richtig läuft und nicht nur an ihm vorbeiläuft. Vielleicht bei Erscheinen von The Downward Spiral und The Golden Age Of Protesque. Was die Herren Reznor und Manson vorgelegt hatten, erinnerte sehr an den Klangterror, den der nach Amerika ausgewanderte Australier in den 80ern verbreitet hat. Gewürdigt wurde das nie. Aber zum Glück bringt sich Thirlwell mit diesem Album in Erinnerung. Polterndes Schlagwerk wie bei den Neubauten, semisymphonischer Bombast, beschleunigte Tonbandgeräusche, metallischer Theaterdonner sowie ein exaltiertes Röcheln in der Stimme sind Markenzeichen, die er als Foetus verkörpert. Nur sowas wie „Thrush“ hätte er 1983 nicht gemacht. Die Atmosphäre erinnert an einen Psychothriller, das minimale Technoflackern, die Stimme von Jennifer Charles (Elysian Fields) und das Wagner-Outro beschwören Unheil herauf. Im Gegensatz zu früher, wo Thirlwell ausschließlich mit atonaler Brutalität gegen Pop-Konventionen anging, nutzt er mehr die Mittel der Virtuosität.

www.foetus.org