17 Hippies – The Greatest Show on Earth

Interessantes Konzept: Die Jazz-, Rock-und Klassik-Musiker treffen seit zehn Jahren jede Woche aufeinander und: versuchen, ihre verschiedenen musikalischen Kinderstuben innerhalb dieser modernen Großfamilie zum Ausdruck zu bringen. Mit anderen Worten: Französische Bourees, Volkslieder aus Transsylvanien, jiddische Hochzeitstänze, Blues aus dem tiefsten Süden der USA und polnische Walzer werden mit einer Prise Berliner Pfeffer gewürzt und auf der Bühne möglichst unverstärkt serviert. Der akustische Klang von Banjo, Ukulele, Kontrabaß, Geige. Klarinette und Trompete ist wichtiger als Rock’n‘ Roll-Attitüde und E-Gitarre. Im Laufe der Zeit sind zahlreiche Eigenkompositionen mit Texten auf deutsch, englisch und französisch dazugekommen. Trotz dieser multikulturellen Einflüsse wollen die 17 Hippies nicht so ganz in die Sparte Weltmusik reinpassen. Ihre Stücke klingen modern und sorgten nicht nur in Andreas Dresens Film halbe treppe für die richtige Stimmung, sondern animieren auch Scharen von tanzwütigen „Öko-Clubheads“ zu Begeisterungsstürmen. Von den Live-Qualitäten der 17 Hippies kann man sich auf The Greatest Show on Earth selbst überzeugen, die DVD bietet umfassende Einblicke: Konzertproben, Interviews, eine Shoppingtour in den USA, Jam-Sessions mit dem Torn-Waits-Gitarristen Marc Ribot sowie Element-Of-Crime-Gitarrist Jakob llja und Diskussionen über die Auswahl von Songs und Texten zeigen die Band auch von einer privateren Seite. Ergänzt wird die rund 45minütige Doku durch den Live-Mitschnitt eines Konzerts in Berlin, das Making-of zum Soundtrack von Halse Treppe sowie einen 15-minütigen Bonusfilm. Ob es nun die großartigste Show der Welt ist. darüber lässt sich diskutieren. Abgesehen von ihren bisweilen etwas zu gewollt nach hippen Bohemiens klingenden Kommentaren sind die 17 Hippies allerdings ziemlich großartig.

WWW.17hippies.de