Le Tigre – This Island Remixes

Zum Gelingen der Remixe haben die drei New Yorker zwar nicht unmittelbar etwas beigetragen, aber jeder, der ein paar der oft unendlich öden Remix-Alben kennt, mit denen der Markt überschwemmt wird, weiß, wie wichtig die richtige Auswahl der Künstler ist, die Hand an die Original-Songs legen dürfen. Und in dieser Hinsicht zeigt sich wieder, daß Le Tigre sehr genau wissen, was sie tun. Jemanden wie Carl Craig, der seine Remix-Aufträge immer sehr bewußt auswählt, kann man schließlich nicht jeden Tag davon überzeugen, eine Neufassung von „Nanny Nanny Boo Boo“, einem der stärksten Song auf dem 2004 veröffentlichten Album This Island, zu erstellen. Craig hat eine pulsierende Dance-Hymne aus dem Hut gezaubert, die ohne bekannte Versatzstücke und Sounds auskommt. Er ist eben ein Meister seines Fachs und weiß genau, wieviel Veränderungen er der Songstruktur zumuten darf, damit die Linie nicht verlorengeht. Ähnlich geschickt agieren Junior Senior, die sich den gleichen Titel vorgenommen haben, allerdings mit gänzlich anderem Ergebnis. Ihre mit einem tiefergelegten Baß-Groove ausgestattete Bearbeitung verfügt zwar nicht ganz über die Magie von Craigs Version, kann aber auch Pluspunkte sammeln. Souverän zieht sich auch Peaches aus der Affäre, die auf „T.K.O.“ ein paar saubere Gitarrensounds draufsattelt. Sehr interessant ist auch, was Elektro-Old-School-Legende Arthur Baker mit seiner Version von „Nanny Nanny Boo Boo“ anstellt. Ein fieser, in tiefsten Frequenzen wildernder Baß ist hier schon die halbe Miete. Als drittes Stück wird „After Dark“ gleich viermal durch den Remixwolf gedreht, wobei die Version von A Touch Of Class den besten, weil kompaktesten Eindruck hinterläßt. VÖ: 12.9.

www.chicksonspeed-records.com