Jürgen Roth & Michael Sauer :: Deep Purple: Die Geschichte einer Band
Eine ausführlichere, interessantere, unterhaltsamere, mit mehr Anekdoten gefüllte Bio hat es von den Hardrock-Giganten bisher nicht zu lesen gegeben, schon gar nicht in deutscher Sprache. Offenbar penibelst recherchiert, bietet das Buch über die biographischen Eckdaten hinaus eine Unmenge kleiner Storys und Randbegebenheiten aus dem Leben/Schaffen einer der erfolgreichsten und für viele Rockfans wichtigsten Bands der Musikgeschichte. Diverses dürfte dabei selbst eingefleischten Anhängern neu sein. Gerade für letztere Klientel wird das Buch allerdings nicht immer ganz leicht konsumierbar sein. Schließlich wollten loder konnten?) es sich die Autoren nicht verkneifen, auch die eine oder andere Stichelei einzubauen – was den Lesespaß für nicht ganz so dogmatische Purple-Jünger deutlich erhöht. Zwar kultivierten sie nie den Größenwahn von Led Zeppelin oder die Dummdreistigkeit Black Sabbaths. doch was ihre streckenweise reichlich albernen Egoprobleme und „Spinal Tap“mäßigen Entgleisungen anging, waren (und sind!) die Herren dankbare Ziele. Trotz des gelegentlichen Spotts dürfte dem Leser an keiner Stelle entgehen, mit wie viel Liebe zur Musik (zumindest den Platten bis weit in die 70er) Sailer und Roth zur Sache gehen. Das zeigt sich etwa darin, daß erfreulicherweise auch der Werdegang der im Laufe der Jahre dazugestoßenen bzw. wieder ausgeschiedenen Mitglieder ausführlich nachverfolgt wird. Und damit sind eben nicht nur Protagonisten wie Gillan, Lord, Paice und Ritchie Blackmore gemeint, sondern auch Nick Simper, Joe Satriani, Joe Lynn Turner usw.
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