Ying Yang Twins – U.S.A. – United State Of Atlanta

Zu gerne denkt man an Outkast und Ludacris, die Platzhirsche aus der Gegend. An deren Niveau reichten die Ying Yang Twins bislang nicht heran, bestenfalls waren sie für ein gelegentliches Gimmick („Salt Shaker“) gut. Nun aber erkennt man bei ihnen Dinge, über die es sich zu berichten lohnt. So verfügen D-Roc und Kaine zum Beispiel über Humor. Welche Rapper kämen sonst schon auf die Idee, den ersten richtigen Track ihres Albums „Fuck The Ying Yang Twins“ zu nennen, der musikalisch gesehen noch nicht einmal Appetit auf mehr macht? Digitalen Consolenfunk hat uns ein Dr. Dre nun wirklich schon zur Genüge vorgeführt, es reicht langsam. Zum Glück reißt sich das Duo einige Male gekonnt davon Los. Etwa mit „Long Time“, wo die Soulstimme von Gast Anthony Hamilton dafür sorgt, daß man plötzlich gar kein HipHop-Album vor sich wähnt. Auf die Idee, ein Sample aus „Beatbox“ von Art Of Noise zu benutzen, hätte man sicher schon früher kommen können. In ‚Ghetto Classics‘ gehen D-Roc und Kaine ausgesprochen geschmackvoll damit um. Zum entscheidenden Punkt des Albums gelangen die Ying Yangs zur Mitte hin, wo sie den Hörer über mehrere Titel in eine Suite der Wollust geleiten. Verschiedene Damen sagen an, wie sie es besorgt haben wollen. Als Zugabe gibt es den Song „Wait“, der praktisch nur aus aufreizendem Geflüster besteht. Wenn man bedenkt, wie häufig das Thema der körperlichen Annäherung bei der notorisch geschlechtsverkehrfixierten Klientel der HipHopper behandelt wird, ist das originell gemacht.

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