William White – Undone
Jack Johnson und Donavon Frankenreiter bekommen Konkurrenz-ausgerechnet aus den Schweizer Alpen. William White, ein auf Barbados geborener und aufgewachsener Halbschweizer, debütiert jetzt bei uns mit einem Album, das in Sound und verströmtem Lebensgefühl dem entspannten Singer/Songwriter-Pop der beiden Surf-Heroen ziemlich nahesteht, ihn aber noch um einen attraktiven karibischen Einschlag bereichert. Die Arrangements entsprechen mit ihrem Verzicht auf Gimmicks und Computer-Technologie dem lässigen Understament. das Whites Songs prägt und ihnen früher wohl das Attribut „Westcoast‘ eingetragen hätte. Allerdings kann sich der stämmige Sympath auch in hitzigen, bläserbefeuerten R’n’B („The Rock“) hineinsteigern und hat auch fiebrigen 70s-Soulfunk Marke Curtis Mayfield (dessen Falsettgesang er in „Can’t Get Enough“ ziemlich überzeugend imitiert) auf der Pfanne. Daß einer, der aus der Karibik kommt, lupenreinen 70s-Reggae beherrscht, setzen wir Mitteleuropäer in unserem klischeehaften Denken gerne voraus – in diesem Fall, wie das Beispiel „Miss-Fit“ zeigt, sogar zu Recht. William Whites Solo-Erstling kommt alles in allem zunächst eher unspektakulär daher, kann den Hörer mit der Zeit aber durchaus in seinen Sog ziehen. Auffällige Neuerfindungen beschert der karibische Eidgenosse dem Pop mit diesem Werk nicht – aber wer gegen Ende des gerade ausklingenden Sommers noch für die ein oder andere Woche in den Süden fährt, ist keinesfalls schlecht beraten, wenn er sich Undone mit ins Gepäck nimmt. VÖ-.22.8.
www.williamwhite.ch
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