Supergrass :: Road To Rouen
Brit-Pop: Never Done Nothing Like That Before -Supergrass jetzt mit Piano und Streichern.
Eins mal vorne weg: Supergrass klingen immer noch wie Supergrass, nur ganz anders. Die Gitarrenbretter sind Pianoarrangements und Streichern gewichen, und wo früher bei knapp zwei Minuten ein Song auch schon mal vorbei war, setzt Gaz Coombes beim Opener „Tales Of Endurance (Part 4,5 & 6) da mit dem Gesang erst ein. Ob wir dann nach dem Star-Wars-Prinzip ein paar Jahrzehnte später auch die ersten drei Teile hören dürfen, bleibt erstmal abzuwarten. Zurück in der hauseigenen Monkey Galaxy, entsteht beim eingefleischten Supergrass-Hörer bald die Frage, bei welchem Song es denn nun wieder kracht. Zugegeben, auf die altbekannte Bang-Bang-Rock’n’RolI-Atritüde ala „Caught By The Fuzz“ wartet man hier vergeblich, aber beim zweiten Durchgang sucht man auch schon gar nicht mehr danach. Nein, das hier wird auch nicht das nächste große Songwriter-Herzschmerz-Ding, sondern vielmehr der Soundtrack für den nächsten Roadtrip (Nachtfahrt, wohlgemerkt) und ja, Supergrass sind für ihre Verhältnisse in neue musikalische Welten vorgedrungen und scheren sich einen Dreck um Radiotauglichkeit und Singlekompatibilität. Statt dessen wird fleißig rumexperimentiert, mit „Coffee In The Pot“ auch mal ein reines Instrumental eingeschoben, und einem Song wie „Roxy“ gibt man auch mal ein paar Minuten Zeit, um Beatle-esk auszuklingen. Nach nur neun Songs hat man mit „Fin“ dann bezeichnenderweise auch das Ende der Reise erreicht. Aber jetzt mal im Ernst: Drei Teile mehr haben den Krieg der Sterne qualitativ ja auch nicht gerade bereichert.
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