Joseph Parsons – The Vagabond Tales
Geboren in Pennsylvania, gelebt und gearbeitet in Los Angeles, Boston, New York, Louisiana, Barcelona und Bagdad, seit einigen Jahren in Philadelphia seßhaft. Ein Vagabund? Nein, nur ein Einzelgänger, der zwischendrin auch mal gern auf Gruppendynamik setzt (Hardpan, Four Way Street) und ansonsten einem melancholischen, melodiösen, mitunter etwas zu wohltemperierten Folkrock frönt, zu dem er seine Geschichten erzählt. Alltagsgeschichten, die so oder so ähnlich auch vom frühen Jackson Browne, von Marc Cohn und von Neal Casal stammen könnten. Eine reife Leistung also, aber auch ein Problem: Denn was der Mann tut, folgt altbekannten Mustern, wirkt vertraut, um nicht zu sagen: schon x-mal gehört. Vielleicht hat das ja auch Joseph Parsons erkannt und sich deshalb zwischenzeitlich zu Pro-Tools-Spielereien, ambienten Klängen und Drumcomputer-Einsatz hinreißen lassen. Von derlei Experimenten, die das Vorgängerwerk prägten, hat er sich auf the vagabond Tales verabschiedet und macht stattdessen wieder das, was er am besten kann: zu Gitarren, hauptsächlich akustischen, Baß. Schlagzeug und Orgel griffige, unaufgeregte Songs singen, die einem einige Tage lang zu Herzen und nicht mehr aus dem Kopf gehen und denen man bestimmt auch in einigen Jahren gern lauscht. Vorausgesetzt, man kann sich noch an die CD erinnern, wenn man sie erstmal beiseite gelegt hat. Vermissen wird man sie nicht.
www.josephparsons.com
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