Grand National – Kicking The National Habit
Auch dieses Debüt stürmt (irrtümlich) auf dem schon ziemlich ausgetretenen Pfad „Jung, wild und aus England!“ auf uns zu, um allerdings schnell ein ganz eigenes Profil zu entwickeln, Kicking The National Habit ist, ja, liebes Mojo: „brillant pop“; sehr wohl, großer Guardian: „one of the years most scinfi‘ Mafing debuts „; und, freilich, dreister NME: „stylish yet deceptively complex“. Aber so lange hier nichts von Police steht, nach denen (in etwa die Reggata-De-Blanc-Phase, aber gegen Ende auch ein wenig Synchronicity) Grand National manchmal nicht nur in Stimme und Sound immer wieder klingen bis an den Rand des Epigonentums, ist die Empfehlung nicht vollständig. Und auch von dem Geist, dem Witz und dem Selbstbewußtsein, mit dem diese wunderbare Gitarrenpop-Band New Wave bis C 86. aber eben auch Funk. Ska, gar der schön prallen Discosoul-Musik begegnet, muß berichtet werden. Sie tut es, wie es auch zur 70er/80er-Wende nur wenige wagten, weil der Spott der anderen straighteren, letztlich vielleicht nur phantasieloseren Bands nicht lange hätte auf sich warten lassen. Warum diese Musik klingt wie sie klingt, erklärt sich u.a. aus der Biografie dieses Duos: Rupert Lyddon und Lawrence Rudd sind eben keine 20 mehr, sondern Ende 20, und früher spielten sie tatsächlich in Bands, die Queen und, nun ratense mal: Police coverten. Lesen tut sich das alles vielleicht etwas zu schlau, abgeklärt bis abgeschmackt. Anhören tut sich das nach einer derbesten Bands, die man dem allmählich etwas überstrapazierten New-Wave-Revival zu verdanken hat (fast schon überflüssig zu erwähnen, daß man sich in GB an Kicking The National Habit schon seit dem vergangenen Jahr erfreuen darf). VÖ: S.S.
www.grand-national.net
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