John Butler Trio – Sunrise Over Sea

Oft gibt es für Musiker eine Initialzündung: Ein Konzertbesuch. Eine Platte. Oder ein Instrument. Mit 16 bekommt John Butler von Oma eine Dobro geschenkt. Das gute Stück stammt aus dem Jahr 1930. Seit dem fasziniert Butler die dazugehörige Musik: Blues, Bluegrass, Country, Singer-Songwriter, Fingerstyle. Allerdings zitiert er die Stile, ohne sie zu verwässern, ihnen Authentizität, Energie und Rauhheit zu nehmen. In seiner australischen Heimat ist der Sänger und Songwriter aus Freemanlle bereits ein Star. Was insofern beachtlich ist, weil seine Musik überhaupt nicht den globalen Geschmacksregeln entspricht. Buller, Kontrabassist Shannon Birchall und Schlagzeuger Nicky Bomba basteln ungeschliffene Edelsteine akustisch gefärbter, sehr eigenwilliger Gitarrenmusik, ab und zu elektrisch aufgemotzt und mit jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln. Man merkt Butler an, daß er lange Strafienmusik gemacht hat. Eine gute Schule, wenn es darum geht. Eindringlichkeit zu entwickeln, um ein beiläufiges Publikum zu interessieren. Das gelingt dem 27jährigen nun auch mit „Sunrise Over Sea“. Denn Butler schafft mindestens so geheimnisvolle Atmosphären wie Chris Whilley, besitzt die Lockerheit von Jack Johnson, aber auch die Ernsthaftigkeit von Ben Harper. Und wer sein Töchterchen tatsächlich „Banjo“ nennt, muß ein Getriebener sein.

www.johnbutlertrio.com