Rat Scabies and the Holy Grail :: 326 Seiten (engl.), 18,50 Euro

In den Londoner Vorort Brentford gezogen, stellt Ex-Musikjournalist Dawes fest, daß eines seiner Jugendidole gleich gegenüber wohnt: Rat Scabies, explosiver Trommler und Schlagzeugvernichterder Punklegende The Damned – ein Riesenglück mit Haken. Denn Scabies erweist sich als nicht nur höchst schrullig, sondern geradezu aufsässig, wenn es um sein Hobby geht: die Jagd nachdem Heiligen Gral. Es beginnt eine bizarre Spurensuche und abenteuerliche Herumreiserei zwischen Brentford, Schottland und Frankreich. Können die beiden das Großrätsel der Menschheitsgeschichte lösen? Es wäre unfair, die Antwort zu verraten; und die ist auch gar nicht das Wesentliche an diesem herrlichen Buch, in dessen Verlauf der Leser u.a. Scabies‘ Eltern kennenlernt, einen irrwitzigen Festivalkoch, einen verrückten Photovagabunden, den berühmtesten Bücherdetektiv der Welt (früher Gitarrist der Pink Faines), einen französischen Dorfkneipenwirt aus Manchester, einen vermeintlichen CIA-Agenten, einen geheimnisvollen Pfarrer und einen barfüßigen Gelehrten und Bestsellerautoren. Die beiden „Helden kriechen in dunkle Höhlen, erklettern verbotene Türme, nehmen an einer Tempelritteaeremonie teil, wälzen Alpen von Büchern, schlagen sich mit Grillen, Wellensittichen, Esoterikfreaks, Geistern, dem Bau einer Bundeslade“, Miniaturaffen und verschlüsselten Dokumenten herum, geraten auch mal in Lebensgefahr, machen mehr als einen erstaunlichen Zufallsfund und sind am (rührenden) Ende ein gutes Stück schlauer. Ganz nebenbei erfährt man aus Dawes‘ ebenso witzigem wie stichfestem Buch (von dem er sagt, man könne sich gar nicht vorstellen, wie sehr er wünschte, er hätte auch nur ein bißchen davon erfunden) derart viele historische und andere Details, daß man am liebsten selbst… zumindest die eine oder andere mittelalterliche Kirche aufsuchen möchte. Aber es erweist sich eben auch, daß die Suche nach mythischen Schätzen im Grunde etwas ganz anderem gilt…

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