Brigitte Bardot – The 70’s Album
Auch mehr als drei Dekaden nach der großen Zeit der französischen Schauspielerin, Entertainerin, Jet-set-lkone und Tierschützerin sind die Initialen BB noch immer ein Begriff. Die widersprüchliche, kontroverse Persönlichkeit von Brigitte Bardot rechtfertigt den inflationär benutzten Begriff „Legende“ wirklich: Obwohl sie seit Jahrzehnten zurückgezogen lebt und nur noch höchst selten am öffentlichen Leben teilnimmt, geschweige denn in Film und Fernsehen agiert – der Mythos, der sich auf ihre wohlproportionierten weiblichen Reize stützt, ist nach wie vor ungebrochen. Weniger bekannt ist dagegen die Gesangskarnere der Diva mit dem Schmollmund, die im September ihren 71. Geburtstag feiern wird. Von Ende der 50er bis in die frühen 70er entstanden zahlreiche Aufnahmen – zum Teil auf Singles und Alben veröffentlicht, zum Teil aber auch nur für TV-Shows eingespielt. Mit den 15, zum Teil unveröffentlichten Tracks von The 70’s Album liegen nun auch jene Einspielungen vor, die die Fans seit Jahren vehement von der Plattenfirma Mercury forderten – ein Sammelsurium aus längst vergessen Singles, Duetten und Soundtrackbeiträgen. Die Bandbreite des von 1969 bis 1973 entstandenen Materials läßt erahnen, was für Schätze in den Archiven noch ruhen dürften: Zwischen exotischen Impressionen aus Mambo, Bossa Nova, Flamenco und Cocktail-Jazz finden sich ans traditionelle französische Chanson angelehnte, aber auch am britischen Pop orientierte Songs. Leider war mit der künstlerischen Trennung von Frankreichs Pop-Enfant-terrible Serge Gainsbourg auch die plakative Popgenialität verschwunden, die die BB so unnachahmlich in Szene setzte. Gerard Lenormans „La fille de paille“ und „Je voudrais perdre la memoire“ können die Lücke jedenfalls nicht ausfüllen. Allenfalls rotplüschig schwülen Novitätencharakter besitzt „Vous ma Lady“, die französische Version von Peter Skellerns „You’re A Lady“, ein Duell mit Laurant Vergez. Hochwertig dagegen die Zusammenarbeit mit Schauspielkollegin Annie Giradot in „Chacun son homme“ aus dem Film „Die Novizinnen“ und die vor Melancholie dahinfließende Ballade „Tu e venu mon amour“. In den zwei Songs aus Robert Enricos Kinoerfolg „Die Rum-Straße“ – im Titelsong „Sur le boulevard du rhum“ und in derTeamarbeit mit Guy Marchand („Plaisir d’amour“) – glänzt die Bardot gar mit unwiderstehlichem Charme.
>>>www.fondationbrigittebardot.fr/uk/
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