The Raveonettes – Pretty In Black :: Schmachtfetzen
The Jesus And Mary Chain treffen auf Buddy Holly. The White Stripes auf Rockabilly- Kurs. The Kills ohne die Gewaltszenarien. Auf vollen Touren läuft die Assoziationsmaschinerie, sobald von Sune Rose Wagner (g, voc) und Sharin Foo (g, voc) alias The Raveonettes die Rede ist, jenem dänischen Duo, das uns bereits mit der Single „Attack Of The Ghost Riders“ und der LP Chain Gang Of Love zu wahren lubelstürmen hingerissen hat. Pretty In Black heißt der neue Streich der, um mal wieder einen Kollegen eines befreundeten Magazins zu zitieren, „dämonischen Vooiioo-Rockn -Roller“ und alles ist anders. Keine Dämonie, kein Voodoo, keine Fuzzgitarren mehr, die liebliche Melodien zersägen, kaum noch Rock’n’Roll. Stattdessen zu Beginn das Knacken und Knistern einer alten 45er, verhallte Stimmen, sachte Akustikgitarrenklänge („The Heavens“), danach ein herrlicher Fifties-Schmachtfetzen im Stile Richie Valens‘ („Seductness Of Bums“), dem eine Art Merseybeat-Klopfer („Love In ATrash Can“) folgt. Und der Hörer hört staunend, was noch alles kommt: psychedelische Folkrocktrips etwa oder Teenie-Pop, wie ihn selbst Blondie nicht besser hinbekommen hätten; überkandidelte Schnulzen, die Erinnerungen an die Ronettes wecken; Twang-Gitarren und „Pulp Fiction“-Anklänge. Alles strictly second hand also, aber wichtiger noch: stilsicher, elegant- und cool wie die Hölle. VÖ. 25.7. www.raveonettes.com
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