DJ Shadow

DJ Shadows Debütalbum wurde nicht von ungefähr schon kurz nach Erscheinen als Meisterwerk gehandelt – es war eines in der Herangehensweise. Tracks weit jenseits von Tanzmusik einzig und allein aus Samples zusammenzuschneiden, in der atmosphärisch dichten und auf alle billigen Effekte verzichtenden Ausführung sowieso und ist bis heute eines geblieben. Daß da der Reibach-Beauftragte der Backkatalog-Abteilung Kapital aus Vergangenem schlagen möchte, ist verständlich. Doch in diesem Fall können wohl nur die Sammler unter den Genre-Freunden nicht auf den Kauf der Zwei-CD-Box inklusive Bonus-Beiboot verzichten. Denn die meist nur an ein paar Details erkennbaren Alternativen zu den Original-Tracks braucht ehrlich gesagt kein Mensch; eingestreute „Demo Excerpts“ waren nur Bausatz-Entwürfe fürs folgende Ganze, Overdub-freie Mixes mögen Freunde der unverfälschten Cutting-Kunst erfreuen, und der Pershay-Remix von „What Does Your Soul Look Like“ besitzt heute fast schon eher nostalgischen Charme. Daß am Ende Herr Shadow seine Kunst nochmal in einem Radio-Livemitschnitt vorführen darf, ist ein eindeutiger Hinweis darauf, daß das Archiv einfach keine Endtroducing…-Kostbarkeiten versteckt hielt. Wie heißt dieser Fachbegriff gleich nochmal? Genau. „Repertoire-Wert“.

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