Weezer
Make Believe
Geffen (Universal)
Spaß muß sein. Bei dieser Band? Aber ja doch. Wie ein Pop-Eremit sich öffnet.
Einiges klingt so, wie man es von Weezer gewohnt ist. Die Gitarren dröhnen wie bei allen harten amerikanischen Popbands, die es zwischen Cheap Trick und den Pixies gegeben hat. Der Sound besitzt häufig stadionkompatibles Volumen, durch das sich Sänger Rivers Cuomo seinen Weg bahnt. Doch es ist auch vieles anders. Cuomo, dieser notorisch verschlossene Sonderling, möchte plötzlich kommunizieren. Die Folgen hören sich so an: „I’m going to try lo improve my manners, everyone, yes everyone, is my Friend.“ Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, Cuomo hätte Lockerungsübungen hintersich. Er scheut sich nicht einmal, kleine Dummheiten zu veranstalten. Früher hätte er zum Beispiel für „Beverly Hills“ niemals diesen verdächtig nach Joan Jett & The Blackhearts klingenden Beat abgesegnet. Heute beginnt das Album genau damit. Jetzt liefert er mit „This Is Such A Pity“ einen Song ab, der den Cars gut zu Gesicht gestanden hätte. Dabei hat deren Ex-Sänger Ric Ocasek dieses Mal gar nicht produziert, es war Rick Rubin. Und noch etwas irritiert. Der Titel: Make Believe. Weil er übersetzt so viel wie Heuchelei bedeutet. Ist das hier alles also gar nicht so gemeint? Letztlich zählt nur eines: daß man die neue Weezer sehr wohl für eine feine Pop-Platte halten kann.