Per Anhalter durch die Galaxis von Garth Jennings :: … und die Zusatzzahl: 42
Wer mitreden wollte auf dem Schulhof, mußte sie gelesen haben, damals in den 8oern, die Bücher von Douglas Adams: Wahrend sein Erdling Arthur Dent im Bademantel an Bord der „Herz aus Gold“ durch den Hyperraum eierte und in verblüffenden Weltraumabenteuern mit allen erdenklichen Tücken des Objekts zu kämpfen hatte, verfeinerte der 2001 verstorbene Autor seine Kunst, mit bestechender Unlogik jede Form von Sinn auszuhebeln und die bestehende Ordnung als folgenschwere Verkettung von Irrtümern zu entlarven. Perfekter Stoff für den inneren Nerd in uns allen, der unmittelbar eine TV- und eine Hörspielreihe nach sich zog und mit seiner drolligen Mixtur aus Monty Python, Tom Sharpe und visionärem High-Tech-Geplapper zumindest indirekt auch eine Mitschuld an OK COMPUTER („Paranoid Android“!!!), Grandaddy und überhaupt einer ganz bestimmten Haltung des stirnrunzelnden Indie-Anti-Rockismus trägt. Fans der Bücher sei gesagt, daß Video-Regisseur Garth Jennings bei seiner überfälligen Adaption der schier unverfilmbaren Vorlage dem Urstoff so treu wie nur möglich blieb: Die Migration der Delphine, 42, der pangalaktische Donnergurgler, die Vogonen, die Planetenfabrik (sehr beeindruckend) etc. etc. sind bisweilen ad verbatim erhalten geblieben. Der Dramaturgie zuliebe wurde die Emotion zwischen Arthur (der wunderbare Martin Freeman aus „The Office“) und Trillian etwas angeheizt und mit dem Space-Propheten Humma Kavala (John Malkovich) eine ganz neue Figur eingeführt. Rapper Mos Def spielt Arthurs besten Freund Ford Prefect und ist wunderbar als rasender Weltraumreiseführer-Reporter, genau wie Sam Rock wells überkandidelte Performance als Zaphod Beeblebrox, der seine beiden Köpfe nicht nebeneinander, sondern ineinander gefaltet trägt. Alles dran, alles dabei also bei dieser liebevollen Adaption, die sich neben Nonsens auch die Beschäftigung mit tieferen Fragen gönnt, als hätte man I HEART HUCKABEES mit 100-Mio.-Dollar-Budget als SciFi-Extravaganz neu verfilmt. Wo Adams‘ Bücher charmant britisch waren, interpretiert Jennings dessen Hang zur Schrulle als Exzentrik und schickt sie in den Blockbuster-Teilchenbeschleuniger. Darin muss man sich erst mal zurechtfinden, ansonsten gilt: Danke für den Fisch.
Start: 9.6.
http://hitchhikers.movies.go.com/ Mit: Martin Freeman, Mos Def, Zooey Deschanel, Sam Rockwell, Billy Nighy u.a.
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