Shrimp Boat – Speckly

In einer Auflage von gerade mal 1.000 Stück erschien dieses Album 1989 auf dem kleinen Label Specimen Products Records. Schnell war dieses erste Artefakt eines neuen Sounds aus Chicago vergriffen. Bei „Other Music“, dem Indie-Plattenladenin New York, erntete mitleidige Blicke, wer Ende der 90er nach einem gebrauchten Exemplar dieses Rohdiamanten fragte. Denn naturbelassen wirkt dieses Debüt einerseits, weil es tief in Folk und Country verwurzelt ist. Andererseits spielt es schon mit Jazz-Elementen, zeigt also Köpfchen. Das ergibt ein Album voll ausgeklügelter Songperlen, die auch nach 16 Jahren noch so klingen, als ob sie gerade erst entstanden wären. Mit der Chicago-Legende Brad Wood, selbst assoziiertes Shrimp-Boat-Mitglied, an den Reglern seines berühmten Studios Idful Music geriet speckly kraftvoll und melancholisch, zupackend und verträumt, schön und schräg zugleich. Und deutet damit vieles an, was spätere Shrimp-Boat-Aufnahmen, aber auch The-Sea-&-Cake- und Sam-Prekop-Platten ausmachen wird. Wer diesen kleinen Schatz erwerben will, sollte AUM Fidelity im Netz besuchen. Und gleich noch die Shrimp-Boat-Box SOMETHING GRAND (ME 2/05) mitbestellen, die es immer noch mit Live-Bonus-CD gibt.

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