Turin Brakes – Jack In A Box
Es ist gut möglich, daß Olly Knights und Gate Paridjanian in letzter Zeit ein paar Mal bei OBI waren. Beziehungsweise: beim britischen Pendant zum Jetzt-helfe-ich-mir-selbst-Baumarkt. Der Grund: Ihr Keller näßt. Was nicht so schlimm wäre wäre in jenem nicht das Sand-eigene Studio untergebracht, und stünde ebendort nicht neuerdings der ganze Stolz der Turin Brakes sind: ein über 100 Jahre altes Harmonium. Es versteht sich von selbst, daß die Turin Brakes das historische Instrument mit der ihnen eigenen Ruhe, Ernsthaftigkeit und Sorgfalt bearbeiten. Und auch sonst gilt auf dem neuen Album JACK IN A BOX: Überraschungen: keine. Hübscher Harmoniegesang, konzentriert vertrödelte Songs, eine solide Form von Schlurfigkeit: jede Menge. Ein paar Slides, im Folk geerdete Akustikgitarren, zartbittersüße Lieder über die Unmöglichkeit, das Leben stets im Griff zu haben, Zimmerzeltlager für Gelegenheitsgriesgrame – das sind die Mittel, mit denen die Turin Brakes ihre Gedanken in Klang verwandeln. Besonders eindringlich gelingt dies im Opener „They Can’t Buy The Sunshine“. Es sei noch erwähnt, daß die Rhythmik von „Red Moon“ doch tatsächlich ein wenig an „Hey Ya“ von OutKast erinnert – und daß JACK IN A box nach hinten raus etwas schwächelt und sich dem Sound eines Zimmerspringbrunnens annähert. Klingt ganz schön und beruhigt ungemein, ist aber auch schwer gleichförmig. Zimmerspringbrunnen sollten übrigens nie mit Leitungswasser betrieben werden, das gibt häßliche Kalkflecken. Besser stattdessen destilliertes Wasser verwenden. Gibt’s auch bei. genau: OBI.
VÖ: 30.5.
www.turin-brakes.de
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