Supersystem – Always Never Again
New Wave war ja an sich nichts, was zur Beruhigung von irgendwem beitragen sollte. Doch vor allem viele US-Acts fingerten offensichtlich sogaran Steckdosen herum, um so richtig in Fahrt zu kommen. Das Ergebnis: Gezappel. Gezappel bei Devo. Gezappel bei den B 52’s, auch bei den Talking Heads. Aber schließlich auch einiges Gezappel bei Thomas Dolby und Haysi Fantayzee drüben in Großbritannien, wo sie sonst die kühle Ausübung der einschlägigen Genre-Disziplinen (Keyboardmelodien spielen, dominante Rhythmen klopfen. Kanten mauern …] besser beherrschten. Auf ALWAYS NEVER AGAIN, dem ersten Album von Supersystem, einer Gruppe aus Washington DC. die allerdings schon unter dem Namen El Guapo Stilgrenzen sprengte, wird auch kräftig gezappelt. Diese Platte will immer nur in Bewegung bleiben, und sie macht so auch ihre Hörer unruhig. Der Beat, den Supersystem ebenso mutig vorausgehen lassen wie sonst vor allem die DFA-getriebenen Kapellen rund um das LCD Soundsystem, kann nur als Anstiftung verstanden wissen, die Synthies alarmieren und tremolieren, der Gesang ist Mantravermittlung im Demonstrantenstil, Rufen im Chor, offenes Skandieren. Wer Pop ausschließlich mit Annehmlichkeiten verbindet, befindet sich hier auf dem Holzweg (was nicht bedeutet, daß Supersystem nicht auf ihre Art und Weise höchst eingängige Musik machen würden!. Wer endlich selbst zappelnd Blick und Hände trotzdem ruhig genug halten kann, darf anhand des Text-Heftchens feststellen, daß all die Nervosität, Antrieb und Unablässigkeit dieser Platte durchaus Konzept hat: Leute, wir leben in dringlichen Zeiten, der Bedrohungen gibt es reichlich, mögliche Lösungen sind vor allem kompliziert. Kann man hier nachlesen. Oder aber mitskandieren!
www.Supersystemband.com
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