Sugarplum Fairy – Young & Armed

Gut möglich, daß es Gregor Johann Mendel 1865 in Brunn langweilig war. Oder dem Augustinerpater stand zwischen Frömmeln und frühem Aufstehen der Sinn nach ein bißchen Abwechslung. Unstrittig ist indes, daß Johann Gregor Mendel seinerzeit mit verschiedenen Sorten der Gartenerbse herumexperimentierte. Mit dem Ergebnis, daß er als Entdecker eines bis heute gültigen Konzepts genetischer Informationseinheiten gilt. Womit wir dann auch – beinahe ansatzlos – mit einer eleganten Schleife zu Sugarplum Fairy überleiten. Die fünf jungen Schweden haben nämlich auch was mit Vererbungslehre zu tun, sind zwei der Musiker, die Brüder Victor (19) und Carl (21) doch die Geschwisterchen von Mando-Diao-Songschreiber, -Sänger und -Gitarrist Gustaf Noren, 23. Sugarplum Fairy heißt die Band der Jungs, die. darin Mando Diao nicht ganz unähnlich, aussehen wie frisch aus dem Rock’n’Roll-Katalog bestellt. Und des weiteren nicht nur als formidable Görenversteher rüberkommen, sondern auch so süüüfle Musik machen. Sugarplum Fairy sind nur ein bißchen jünger als Mando Diao, the next Zwischengeneration quasi, und ihre Songs riechen noch nicht nach Bier, Kippen und Lederklamotten. Sondern eher nach „My Melody“, zartem Flaum und Rasierwasser ohne Alkohol. Aber: Das wird schon alles noch werden, YOUNG & ARMED, die Debütschallplatte von Sugarplum Fairy, ist jedenfalls ein hoffnungsfroher Auftakt. Nicht so auf den Punkt wie schon das erste Mando-Diao-Album, aber mit viel Pop intus und einem guten Sinn dafür, wie schwierig es ist, das Simple aus dem Rock’n’Roll rauszukitzeln. Zu schade, daß Gregor Johann Mendel die Trompete in „Sail Beyond Doubt“ und das ungestüme „(And Please) Stay Young“ nicht mehr hören kann: seine Gartenerbsen würden dazu wie verrückt durch die Gegend tollen.

VÖ: 9.5.

www.sugarplumfairy.nu