Wasilewski/Kurkiewicz/Miskiewicz – Trio
Seit den frühen 90ern sind sie ein Trio: Marcin Wasilewski (Klavier), Slawomir Kurkiewicz (Baß] und Michal Miskiewicz (Schlagzeug]. Doch ihre fünf Alben haben lediglich in ihrer polnischen Heimat für Aufsehen gesorgt. Auf der internationalen Jazz-Bühne nahm man sie nur dann zur Kenntnis, wenn sie den Trompeter Tomasz Stanko begleiteten. Aber vielleicht muß ein entsprechender Produzenten-Prinz vom Münchner ECM-Label kommen, um so ein exzellentes Klaviertrio endlich für die Öffentlichkeit wachzuküssen. Und nicht nur für die Musiker hat sich das Warten gelohnt. Wer neue Nuancen auf dem mittlerweile arg beackerten Feld des Jazz-Trios erleben will, der bekommt dazu auf Trio reichlich Gelegenheit. Nicht nur, weil Wasilewski & Co. das Repertoire dank Coverversionen von Björks „Hyperballad“, Wayne Shorters „Plaza Real“ sowie einer Opern-Arie des Polen Karol Szymanowski erweitern. In den vorrangig aus eigener Feder stammenden Stücken steckt jene raumgreifende Sinnlichkeit, schnörkellose Leichtigkeit und eine wie angehaucht wirkende Swing-Poesie, wie sie heute nur noch die Trios von Keith Jarrett und Brad Mehldau erreichen. Statt sich virtuos auf dem Jazz-Boulevard zu präsentieren, konzentrieren sich die drei lieber auf die Tiefendimensionen des musikalischen Moments. Miskiewicz schafft an den Drums eine magische Räumlichkeit in der metrischen Architektur, wie sie nur noch Jack DeJohnette beherrscht. Und während Kurkiewicz mit Eleganz und Hintersinn seine vier Baß-Saiten vibrieren läßt, braucht Wasilewski bisweilen nur wenige, fast minimalistische Akkord-Tupfer, um sein elegisches und treibendes Klavierspiel zu animieren. Aberwie alle zukunftsträchtigen Jazz-Formationen ist auch trio mehr als nur die Summe seiner drei Teile.
www.ecmrecords.com
Mehr News und Stories