Clem Snide – End Of Love

Eef Barzelay ist ein cleverer Geselle, nie verlegen um bizarre Einfälle. Einer davon geht so: „Ich stelle mir vor, daß dieses Album im Hintergrund läuft, während sich ein roter und ein blauer Staat (also mit republikanischer bzw. demokratischer Mehrheit – Anm. d. Verf.) vielleicht Tennessee und New York – heimlich in einem Comfort Inn abseits des Interstate 40 treffen und schlimmen, unbeholfenen Sex haben.“ Okay, jedem seine Phantasien, aber vorstellen mag man sich solch ein Szenario doch lieber nicht. Glücklicherweise lieben’s das Clem-Snide-Mastermind und seine Begleiter – Pete Fitzpatrick (Gitarre, Banjo, Euphoniuml, Brendan Fitzpatrick (Baß, Keyboards) und Ben Martin (Schlagzeug) – musikalisch weniger abgedreht. Auf END OF LOVE. ihrem fünften Album seit 1998, frönen sie einem melodiösen, beschwingten Countryrock mit himmlischen Vokalharmonien und intelligenten Texten, der sich auch Einflüssen aus dem weiten Indiepop-Feld nicht verschließt. Obwohl Barzelay die Songs inmitten einer Lebenskrise schrieb – Familienangehörige starben, die Kohle war knapp, der Umzug von Brooklyn nach Nashville stand an -, sind sie weniger von Trauer umflort als von schmerzlichem Witz geprägt. „The Sound Of German HipHop“ heißt ein unwiderstehlich dahinfließender Song, „Jews For Jesus Blues“ ein anderer, in dem es heifit: ,Now that I’m found, I miss being lost.“ Wie man’s macht… Eines indes steht fest: END OF LOVE könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.

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